Forschungsschwerpunkte
Die Forschung konzentriert sich im Wesentlichen auf folgende Themenschwerpunkte:
1. Mineralstoffhaushalt und Intermediärstoffwechsel der Transitkuh
Um die Geburt herum und in der frühen Laktation werden sowohl der Mineralstoffhaushalt als auch der Intermediärstoffwechsel der hochleistenden Milchkuh stark belastet. Neben verschiedenen Ansätzen zur Hypocalcaemie-Prophylaxe (DCAD, Ca- und P-Versorgung, Applikation von Vitamin D Metaboliten) untersuchen wir Signale aus dem Knochenstoffwechsel, die einen direkten und indirekten Einfluss auf den Intermediärstoffwechsel haben.
2. N-/P-Reduktion
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und zur Verringerung von Emissionen besteht das Bestreben, die Versorgung landwirtschaftlicher Nutztiere mit Stickstoff und Phosphor so weit wie möglich zu reduzieren. Dabei dürfen selbstverständlich weder Tierwohl noch Leistung negativ beeinflusst werden. Zu dieser Thematik werden sowohl anwendungsorientierte Untersuchungen auf Betrieben (Milchvieh und Schwein) als auch Interventionsstudien im Sinne der Grundlagenforschung (Schaf und Ziege) durchgeführt.
3. Verschiedene Themen zur Ernährung verschiedener Spezies
Im Rahmen von kleineren studentischen Projekten, Abschlussarbeiten in den Studiengängen Agrar- und Pferdewissenschaften und verschiedenen Kooperationen beschäftigen wir uns zum Beispiel mit der Ca-Versorgung und der Knochengesundheit der Legehenne, Möglichkeiten zur Färbung des Eidotters in der ökologischen Landwirtschaft, saisonalen Einflüssen auf den Gastrointestinaltrakt des Hirsches, dem Auftreten von Kotwasser beim Pferd, etc.
Die Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf „Zivilisationserkrankungen“ bei den verschiedenen Haustieren, wobei der aktuelle Fokus die Themenbereiche Adipositas, Magengeschwüre und Zahnerkrankungen umfasst.
Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Forschungsprojekt „Vergleichende Effekte der Fütterung auf die Entzündungsreaktionen des subkutanen und viszeralen Fettgewebes und der Leber bei Ponys und Pferden“ untersucht die Unterschiede zwischen Ponys und Pferden bei entzündlichen Reaktionen des Fettgewebes und der Leber im Verlaufe einer zunehmenden Adipositas.
Zukünftig sind weitere Studien zum Thema „Adipositas“ im Rahmen des mitteldeutschen Verbundprojektes nutriCARD, einem Kompetenzcluster für Ernährung und kardiovaskuläre Gesundheit, beim Schwein als Modelltier für den Menschen geplant.
Weitere Forschungsthemen befassen sich mit dem Vorkommen von Ernährungstrends wie zum Beispiel Insekten als Futtermittel oder dem Vorkommen von unerwünschten Stoffen wie beispielsweise Pyrrolizidinalkaloide in Ergänzungsfuttermittel für Pferde. Aber auch Themen zu Spurenelementen wie Selen, Zink, Mangan sowie Cobalt und die Entwicklung von diätetischen Konzepten bei verschiedenen Erkrankungen wie etwa die Bedeutung der Futtermittelstruktur auf das Vorkommen von Magengeschwüren bei Pferden werden in meiner Arbeitsgruppe intensiv beforscht.