Zunächst klang es nur nach einer skurrilen Idee: ein mikrobiologischer Escape Room für Studierende. Die angehenden Tierärztinnen Sophia Meyer und Theresa Feitenhansl haben in Ihrer Projektarbeit am Institut für Bakteriologie und Mykologie bewiesen, dass sie ihre originelle Idee mit Kreativität in die Tat umsetzen können. In Kooperation mit dem Praktischen Ausbildungs- und Lernzentrum (PAUL) haben die beiden Studentinnen einen Raum gestaltet, in dem Studierende der Veterinärmedizin sechs klinische Fallbeispiele mittels verschiedener mikrobiologischer Untersuchungstechniken spielerisch bearbeiten und lösen können. Da wäre zum einen der Jäger Waldemar, der die Tierarztpraxis aufsucht, weil sein Dackel Waldi seit einigen Tagen Hautveränderungen aufweist. Oder Familie Hubert deren Labrador Hubsi eine Erkältung hat. Um die Erreger der sechs „Patienten“ zu identifizieren, muss ein mikrobiologischer Untersuchungsgang eingeleitet werden. Anhand des Vorberichts müssen die Studierenden entscheiden, welche bakteriologischen oder mykologischen Untersuchungen durchgeführt werden sollen. Zunächst wird der Erreger makroskopisch auf einem Nährboden begutachtet und eine Gram-Färbung analysiert. Liegen die Studierenden mit ihrer Entscheidung richtig, finden sie einen Hinweis, der sie zur nächsten Station und schließlich zum Ziel führt – einer spezifischen bakteriologischen Diagnose bzw. Verdachtsdiagnose als Grundlage für eine zielgerichtete Therapie. Die Bearbeitung eines Fallbeispiels dauert ca. 30 Minuten. Prof. Baums, Leiter des Instituts für Bakteriologie und Mykologie, konnten die Studentinnen mit ihrer Projektarbeit überzeugen.
Dieser Escape Room soll Studierenden der Veterinärmedizin das Fach Bakteriologie und Mykologie spielerisch näherbringen und bei der Prüfungsvorbereitung helfen. Natürlich sind alle vorhandenen Kulturen und „bebrüteten“ Nährböden nur Requisiten. Also keine Angst vorm Ausprobieren und Diagnostizieren!