Der wissenschaftliche Fokus unseres mykologischen Arbeitsgruppenleiters Prof. Wieland Schrödl liegt vor allem in der Erforschung von Dermatophytosen, Mykotoxinen, Calprotectin und dem Flavobacterium psychrophilum. Prof. Wieland Schrödl besitzt langjährige Erfahrung mit der Differenzierung von Pilzen. Für die Identifizierung von Pilzen steht ein MALDI-TOF Gerät (Microflex Biotyper von Bruker) zur Verfügung. In den letzten Jahren wurde die Datenbank der MALDI-TOF-Massenspektren für zahlreiche pathogene Pilze erweitert.
Forschungsprojekte Mykologie
Projekt
Etablierung und Evaluierung eines in vitro-Hautinfektionsmodells für den zoophilen Dermatophyten Trichophyton benhamiae sowie dessen weitere molekularbiologische Charakterisierung
Zusammenfassung
Im Rahmen eines Pilotprojektes (nationale Zoonoseplattform) wurde ein in vitro-Haut-Dermatophyten-Infektionsmodell (Meerschweinchenhaut) mit darauf abgestimmten Nachweisverfahren für Dermatophyten sowie deren Enzyme etabliert. Der neuartige und bedeutungsvolle Dermatophyt Trichophyton benhamiae, der Infektionen bei Tieren und Menschen - insbesondere bei Kindern - verursachen kann, wurde für die Untersuchungen eingesetzt. Nach Etablierung der Gewebekulturmethode erfolgte die Infektion von Meerschweinchenhaut-Explantaten mit verschiedenen Isolaten des Hautpilzes. Die anschließenden Untersuchungen - auch im Vergleich zu natürlich erkrankten Tieren - gaben Aufschluss über den Infektionsprozess, die zur Pathogenität beitragenden Virulenzfaktoren sowie das Ausmaß der Hautschädigung. Die eingesetzten Pilzstämme und gewonnen Proben wurden in einer Biobank archiviert und können so aktuell für weitere molekularbiologische Untersuchungen herangezogen werden. Dieses Modell soll in Zukunft fortlaufend Anwendung finden und weiterentwickelt werden.
Projektleiter
- apl. Prof. Wieland Schrödl
- Dr. Jule Michler, Veterinär-Anatomisches Institut, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Beteiligte Mitarbeiterin
Ehemalige
- Theresa Bartosch
Publikationen
- Baumbach CM, Schrödl W, Nenoff P, Uhrlaß S, Mülling CKW, Michler JK. 2020. Modeling dermatophytosis: Guinea pig skin explants represent a highly suitable model to study Trichophyton benhamiae infections. J Dermatol. 47(1):8-16. doi: 10.1111/1346-8138.15150
- Bartosch T, Frank A, Günther C, Uhrlaß S, Heydel T, Nenoff P, Baums CG, Schrödl W. 2019. Trichophyton benhamiae and T. mentagrophytes target guinea pigs in a mixed small animal stock. Med Mycol Case Rep. 23:37-42. doi: 10.1016/j.mmcr.2018.11.005
Kooperationspartner
- Veterinär-Anatomisches Institut, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Förderung
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Projekt
Entwicklung eines Screening-Verfahrens für den hochsensitiven Nachweis von Gliotoxin in Lebens- und Futtermitteln
Zusammenfassung
Im Rahmen eines Kooperationsprojektes soll das Gliotoxin, ein sekundäres Stoffwechselmetabolit der Mikropilze, als Marker für Lebens- und Futtermittelkontaminationen mit Mykotoxinen untersucht werden. In diesem Projekt werden Antikörpern ohne bzw. mit Detektionsmarker gegen das Mykotoxin Gliotoxin designt und hergestellt. Die Antikörper sollen für die Entwicklung und Etablierung hochsensitiver und spezifischer quantitativer Nachweisverfahren auf Basis von ELISA für die Routine-Analyse Anwendung finden.
Projektleiter
Prof. Wieland Schrödl
Beteiligter Mitarbeiter
Förderung
Frankenförder Forschungsgesellschaft mbH
Projekt
Nachweis von Dermatophyten bei Heim- und Nutztieren, insbesondere neuartiger zoophiler Dermatophyten mit enormer klinischer Bedeutung in der Humanmedizin
Zielsetzung
- Optimierung des kulturellen Nachweises und der Dermatophyten-Diagnostik
- Etablierung der massenspektrometrischen Dermatophyten-Identifikation über das MALDI-TOF-MS und Erweiterung der Datenbank für Dermatophyten
Projektleiter
Prof. Wieland Schrödl
Kooperationspartner
- Medizinische Fakultät, Universität Leipzig
Projekt
Isolierung, Differenzierung und Kryokonservierung von Bakterien, Antigenextraktherstellung und quantitative Bakterienzahlbestimmung in Kühlschmierstoffen
Projektleiter
Prof. Wieland Schrödl
Förderung
Wirtschaft
Projekt
Bovines Calprotectin als Entzündungs- und Biomarker
Zielsetzung
Entwicklung eines quantitativen Nachweisverfahrens für bovines Calprotectin
Zusammenfassung
Calprotectin wird nach Aktivierung neutrophiler Granulozyten freigesetzt. Es wird den damage-associated molecular patterns (DAMP) zugeordnet und hat vielfältige Funktionen. Bestandteil des Arbeitsprogrammes ist unter anderem die Generierung monovalenter Antikörperfraktionen zur Entwicklung eines ELISAs.
Projektleiter
Prof. Wieland Schrödl
Kooperationspartner
- Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Förderung
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Projekt
Vor-Ort-Nachweis des Erregers der Kaltwasserkrankheit der Salmoniden
Zielsetzung
Entwicklung eines Nachweisverfahrens für die Vor-Ort-Diagnose des Erregers der Kaltwasserkrankheit der Salmoniden (Lachsfische)
Zusammenfassung
Im Rahmen eines Drittmittelprojektes wurde eine Bakterienstammbank mit den dazugehörigen MALDI-TOF-Massenspektren für Fisch- und Aquarienwasser-assoziierte Bakteriengattungen und -arten etabliert. Diese Datenbank soll fortlaufend erweitert werden. In weiterführenden Studien soll die Weiterentwicklung von Nachweismethoden für den Infektionserreger Flavobacterium psychrophilum (Kaltwasserkrankheit der Fische) vorangetrieben werden. Wichtige Bestandteile des Arbeitsprogrammes sind unter anderem die Generierung erregerspezifischer Antikörper sowie die Differenzierung von Flavobacterium psychrophilum-Isolaten mit der MALDI-TOF-MS Technologie.
Projektleiter
Prof. Wieland Schrödl
Förderung
Abgeschlossene Forschungsprojekte Mykologie
Die Ergebnisse aus den abgeschlossenen Projekten stellen eine wichtige Grundlage für derzeit laufende Projekte dar. Dank unserer regen Forschungstätigkeit konnten wir unsere MALDI-TOF-MS-Datenbank stetig erweitern und somit die Identifizierung von Pilzen verbessern.
Projekt
Charakterisierung von Feld- und Impfstoffstämmen von Trichophyton verrucosum
Zusammenfassung
Rindertrichophytie (RT) wird vor allem durch den Dermatophyten Trichophyton (T.) verrucosum hervorgerufen und ist mit einer Prävalenz von ca. 30% eine weit verbreitete Infektionskrankheit in deutschen Rinderbeständen. Die Erkrankung geht mit Hautläsionen, Reduktion in der Milchleistung und sekundären bakteriellen Infektionen einher. Weiterhin ist Rindertrichophytie eine wichtige Zoonose. In dieser Studie werden T. verrucosum-Stämme von Rindern und Menschen sowie Impfstämme verglichen und charakterisiert, um ein besseres Verständnis der Epidemiologie zu erzielen und den Mechanismus der Attenuation der Impfstämme aufzuklären.
Projektleiter
Prof. Wieland Schrödl
Beteiligte Mitarbeiterin
Theresa Bartosch
Publikationen
Bartosch T, Heydel T, Uhrlaß S, Nenoff P, Müller H, Baums CG, Schrödl W. MALDI-TOF MS analysis of bovine and zoonotic Trichophyton verrucosum isolates reveals a distinct peak and cluster formation of a subgroup with Trichophyton benhamiae. Med Mycol. 2018 Jul 1;56(5):602-609. doi: 10.1093/mmy/myx084
Kooperationspartner
- Medizinische Tierklinik, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig
Projekt
Systemische Mykosen bei Reptilien
Zusammenfassung
Im Rahmen der Untersuchung werden die Erreger und Krankheitsbilder von systemischen Mykosen bei Reptilien charakterisiert.
Projektleiter
Dr. Volker Schmidt
Beteiligte Mitarbeiter
Prof. Wieland Schrödl
Kooperationspartner
- Klinik für Vögel und Reptilien, Veterinärmedizinische Fakultät, Universität Leipzig