Kryptosporidien sind obligate intrazelluläre Protozoen (Einzeller) aus dem Stamm der Apicomplexa. Für die Kryptosporidiose gibt es derzeit kein hinreichend effizientes Therapeutikum. Die infektiösen Oozysten weisen eine hohe Tenazität in der Umwelt auf. Aus diesen Gründen ist die Untersuchung des Lebenszyklus und die Mechanismen der Pathogenität sowie die Suche nach Wirkstoffen notwendig.

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Heine-Färbung Kryptosporidien, Foto: Ivette Holzhausen

Veränderungen des Glukosestoffwechsels durch C. parvum in neugeborenen Kälbern

Kryptosporidien parasitieren im Intestinaltrakt des Wirts intrazellulär aber extrazytoplasmatisch innerhalb einer parasitophoren Vakuole. Aufgrund des Fehlens einiger wichtiger Synthese- und Stoffwechselprozesse sind diese Protozoen auf die Nährstoffversorgung durch den Wirt angewiesen. Eigene In-vitro-Untersuchungen in mit Kryptosporidien infizierten Zellen zeigten Veränderungen im Glukosetransport. Diese Ergebnisse sollen in Form dieses Projekts auf ihre Übertragbarkeit bezüglich der In-vivo-Situation im Kalb evaluiert werden.

(Delling)

Untersuchungen zur Prävalenz von Cryptosporidium spp. und Giardia duodenalis bei Junghunden in Mitteldeutschland

Junghunde (≤1 Jahr) sind häufig von Parasiten befallen, welche nicht selten zu Durchfallerkrankungen führen. Insbesondere die beiden Protozoen Giarida duodenalis und Cryptosporidium spp. zeigen in dieser Altersgruppe eine hohe Prävalenz und können zu einer schwerwiegenden Symptomatik führen. Das Wissen, vor allem über Kryptosporidien bei Hunden in Deutschland, ist zurzeit noch begrenzt. Neben der klinischen Bedeutung für die Hunde können die Protozoen auch als Infektionsquelle für den Menschen dienen.

Ziel ist es, neue Erkenntnisse über das Vorkommen von Parasiten bei Hunden während ihres ersten Lebensjahres zu sammeln und das zoonotische Potential der Erreger mit Hilfe von molekularbiologischen Methoden (PCR) zu analysieren.

(Murnik)

Etablierung eines In-vitro-Modells zur Koinfektion mit Cryptosporidium parvum und Giardia intestinalis

Cryptosporidium parvum gehört zu den häufigsten Ursachen für Durchfall-Erkrankungen bei Kälbern und auch Giardia intestinalis-Infektionen wurden im Nutztiersektor, speziell im Kälberbereich bereits nachgewiesen. Zudem können Infektionen mit beiden Erregern im Kalb auftreten. Es ist noch nicht ausreichend untersucht, welche Auswirkungen solche Koinfektionen auf die Klinik der Einzelerkrankungen haben, aber Untersuchungen zu Koinfektionen von Kryptosporidien mit anderen bakteriellen und viralen Durchfallerregern lassen auf eine Verstärkung der Durchfallproblematik bei gleichzeitiger Infektion mit Giardia intestinalis schließen. Ziel ist es, ein In-vitro-Koinfektionsmodell mit einer, aus dem Jejunum von neonatalen Ferkeln isolierten Zelllinie (IPEC-J2) zu etablieren, um pathophysiologische Effekte sowie Parasit-Parasit-, beziehungsweise Erreger-Wirt-Interaktionen zu untersuchen.

(Kirchner)

Characterizing putative virulence factor genes of Cryptosporidium parvum through genotypic analysis of field isolates and through generation and phenotypic characterization of transgenic parasites of these genes

Die Kryptosporidiose gehört sowohl bei Menschen als auch bei Tieren aufgrund besonderer Eigenschaften des Erregers zu den schwer zu bekämpfenden Krankheiten. Um neue Ansatzpunkte für prophylaktische und akute Therapien zu finden ist es notwendig, die Biologie und molekulare Mechanismen dieses einzelligen Parasiten besser zu verstehen. Zu diesem Zweck arbeiten wir an verschiedenen Modellen des genetischen Knock-outs bzw. dem Markieren von bestimmten Genabschnitten in Kryptosporidien, die putativ an dessen Virulenz beteiligt sind.

(Berberich)

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