Die Arbeitsgruppe Tierschutz und Tierhaltung erforscht, wie Tieren ein artgerechtes Leben ohne Schmerz oder Leid ermöglicht werden kann.
Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe
beendete Projekte
Untersuchungen zum Mikrobiom in Süß- und Salzwasseraquairen
Leitung: Prof. Dr. Uwe Truyen, Dr. Ahmed Abd El Wahed
In Kooperation mit: Prof. Dr. Jörg Junhold, Dr. Andreas Bernhard (Zoo Leipzig)
Durchführende Wissenschaftlerin: Andrea Dennig
Finanziert durch: Freundeskreis der Veterinärmedizinischen Fakultät/Zoo Leipzig
Projektdauer: Oktober 2021 bis April 2023
Kurzbeschreibung: Für das Wohlbefinden von Fischen im Aquarium ist eine effiziente Entfernung bzw. Verstoffwechselung ihrer Ausscheidungen in Form von Ammonium essentiell. Das Verstoffwechseln wird dabei von verschiedenen Bakterien und Archaeen übernommen, die zusammen mit anderen Bakterien, Viren und Einzellern das Mikrobiom eines Aquariums bilden. Dieses Mikrobiom muss sich bei neu in Betrieb genommenen Aquarien erst über einen gewissen Zeitraum zusammensetzen, ansiedeln und etablieren. Dieser Vorgang wird als „Einfahren“ bezeichnet.
Ziel dieser Arbeit ist es, im Rahmen des Neubaus des Aquariums im Zoo Leipzig die Etablierung und Zusammensetzung des Mikrobioms (Schwerpunkt: Nitrifikanten und Denitrifikanten) im Laufe eines Jahres in den im Einfahrprozess befindlichen Aquarien zu beobachten und den Einflussvon direkten und indirekten Faktoren auszuwerten. Dies soll Rückschlüsse über die Zeitdauer der Etablierung eines stabilen Mikrobioms und den Einfluss von Störfaktoren auf dessen Etablierung erlauben.
Zur Datenerhebung werden in regelmäßigen Abständen Wasser- und Tupferproben aus den jeweiligen Filterkreisläufen entnommen, die im Anschluss wasserchemisch, u.a. auf Nitrit und Nitrat, sowie kulturell-bakteriologisch untersucht werden. Die Zusammensetzung der in den Proben enthaltenen Keimen und die Zusammensetzung des Mikrobioms werden mittels Nanopore-DNA-sequencing ermittelt.
Untersuchungen zu Größe, Struktur und Gesundheitszustand der Population freilebender Katzen und deren Einflussfaktoren in der Stadt Leipzig
Leitung:
Prof. Dr. Uwe Truyen
Wissenschaftliches Personal:
Dr. Gerd Möbius
Doktorandin:
TA Rebecca Großmann
Finanziert durch:
Stadt Leipzig (Personalkosten)
haushaltsfinanzierte Forschung (Materialkosten)
Projektdauer:
2017 – andauernd
Kurzbeschreibung:
Im Rahmen einer von der Stadt Leipzig geförderten Studie sollen Untersuchungen zur Population der freilebenden Katzen in Leipzig durchgeführt werden. Dabei werden die vorhanden Daten zu den bisher in der Stadt Leipzig durchgeführten Kastrationen seit 1992 retrospektiv ausgewertet. Weiterhin sollen die Futterstellen in der Stadt Leipzig erfasst und kartiert sowie Beobachtungen an ausgewählten Futterstellen durchgeführt werden.
Zur Erfassung des Gesundheitszustandes werden die vom Veterinäramt gefangen freilebenden Katzen im Zusammenhang mit der Kastration in den beteiligten Tierarztpraxen klinisch untersucht und an Hand verschiedener Proben auf das Vorhandensein bestimmter Infektionskrankheiten untersucht.
Ansprechpartner:
Kontakt
Nicht invasive Verfahren zur Beurteilung von Wohlbefinden bei Zootieren
Leitung:
Prof. Dr. Uwe Truyen, Prof. Dr. Jörg Junhold
Doktorand:
TA Enrico Baßler
Finanziert durch:
Stipendium (Freundeskreis Tiermedizin der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig e.V.)
Projektdauer:
2017– andauernd
Kurzbeschreibung:
Das Wohlbefinden von Zoo- und Wildtieren bildet ein zentrales Thema für zoologische Gärten und wird oft in den Medien diskutiert. Eine Sammlung von evaluierten und publizierten nicht invasiven Methoden soll zoologischen Gärten bei der Beurteilung des Wohlbefindens ihrer Tiere helfen und gibt Möglichkeiten den Ist-Zustand zu beurteilen. Kernpunkte bilden die Kortisol- und Kortikosteron-Bestimmungen, Methoden zu Verhaltensanalysen und Methoden zur Beurteilung physiologischer Werte. Ziel ist es, einen Katalog mit den Tierarten und Methoden zu erstellen und Vor- und Nachteile zu diskutieren.
Ansprechpartner:
Durchführung von Untersuchungen zu verschiedenen Verfahren der Schmerzausschaltung während bzw. nach dem thermischen Enthornen von Kälbern
Leitung:
Prof. Dr. A. Starke (Abteilung Klauentiermedizin), Dr. Gerd Möbius
Doktorandin:
TÄ Marie-Luise Fischer
Finanziert durch:
Drittmittel (Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie)
Projektdauer:
Juli 2014 – November 2018
Kurzbeschreibung:
Kälber zweier Altersgruppen (1. -2. LW sowie 3. LW) werden mit unterschiedlichem Schmerzmanagement enthornt und hinsichtlich ihrer Belastungen mit Hilfe von klinischen, ethologischen und physiologischen Parametern beurteilt. Die Untersuchungen dienen letztendlich dazu, ein praktikables Schmerzmanagement für die Enthornung unter Berücksichtigung des Lebensalters zu entwickeln und diesbezügliche Empfehlungen mit einer wissenschaftlich fundierten Datenbasis zu begründen. Die verschiedenen Varianten werden bezüglich ihrer tatsächlichen Auswirkung auf die Belastungen sowie auf die Tiergesundheit und die weitere Entwicklung des Tieres überprüft. Gleichzeitig wird untersucht, welches Alter für die Enthornung empfohlen werden kann.
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