Es ist der Verdienst von Prof. Dr. Ernst Lücker, des amtierenden Ehrenpräsidenten des Freundeskreises, dass wir in jedem Jahr Prof. Schleiter durch Vergabe des Hans-Schleiter-Preises für die beste Publikation ehren können. Der Preis wurde ermöglicht durch die überaus großzügige Spende von Heinz und Mathilde Lücker. Vielen Dank!
Für die Qualität der Forschung der Fakultät spricht, dass es für das Jahr 2022 zwei preiswürdige Publikationen gab, beide aus dem Bereich der Infektionsmedizin.
So wurde Frau Dr. Maria Elisabeth Wald ausgezeichnet für ihre Publikation mit dem Titel „Ivermectin Inhibits the Replication of Usutu Virus In Vitro“ [1], die im Juli 2022 in der international renommierten Fachzeitschrift „Viruses“ erschienen ist. Im zugrunde liegenden Forschungsprojekt hat Frau Wald interdisziplinär mit der Klinik für Vögel und Reptilien, dem Institut für Virologie der Humanmedizin der Universität Leipzig sowie der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen neue Aspekte des in-vitro Infektionsverlaufes des Usutu-Virus in verschiedenen animalen und humanen Zelllinien charakterisiert und mit Ivermectin eine pharmakologische Substanz mit antiviraler Wirksamkeit in-vitro gegen alle drei in Deutschland zirkulierenden Usutu-Virus Stämme identifiziert. Finanziert wurde die Arbeit durch ein Stipendium für Frau Wald bei der Jutta-und-Georg-Bruns-Stiftung für innovative Veterinärmedizin.
Frau Dr. Sophie Öhlmann erhielt den Hans-Schleiter-Preis für ihre Arbeit „D-Alanylation of Lipoteichoic Acids in Streptococcus suis Reduces Association with Leukocytes in Porcine Blood“ [2] erschienen in der open access Zeitschrift „Frontiers in Microbiology“, einer der meistzitiertesten Mikrobiologie-Zeitschriften weltweit. Die Studie setzt sich mit der Interaktion des Erregers mit Immunzellen im Blut über einen spezifischen Bestandteil der bakteriellen Zellhülle, der Lipoteichonsäure, auseinander. Die Bindung an Monocyten stellt für die Streptokokken kein „Todesurteil“ dar, sondern ist nach der modifizierten Trojanische-Pferd-Theorie der Schlüsselmechanismus für das Überwinden der Blut-Hirn- oder Blut-Liquor-Schranke, dem entscheidenden Schritt für das Auslösen eine Streptokokken-Meningitis. Diese stellt eines der größten Probleme in der Ferkelaufzucht dar. Das in einer Kooperation mit verschiedenen universitären Partner in Leipzig, und Hannover und sowie dem Leibniz Lungenzentrum des Forschungszentrums Borstel durchgeführte Forschungsprojekt enthält einen sehr großen Datensatz, der nahezu vollständig von der Preisträgerin alleine erhoben wurde. Das Projekt stellt die Basis eines DFG-Stapelantrages dar.
Wir beglückwünschen die beiden Preisträgerinnen und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg in ihrem wissenschaftlichen Tun!
Für den Freundeskreis Tiermedizin der Veterinärmedizinischen Fakultät
Prof. Dr. Michaele Alef