Streptokokken stellen besonders ein Problem während der Aufzucht von Ferkeln dar. In Kooperation mit dem Institut für Bakteriologie und Mykologie wird die Immunantwort des Schweins in Kontakt zum Erreger und in der Entwicklung von Impfstoffen gegen Streptokokken untersucht.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes:
Ferkel im Stall sind dem Risiko einer Streptococcis suis-Infektion ausgesetzt, Foto: Colourbox

Immunologische Untersuchung der Streptococcus suis-Infektion im Schwein

Untersuchung der Immunantwort auf S. suis im Schwein

Streptococcus suis ist von großer Bedeutung in der Ferkelaufzucht als einer der häufigsten bakteriellen Krankheitserreger im Schwein und besitzt zudem zoonotisches Potenzial. Natürliches Habitat von S. suis sind der obere Respirationstrakt, vor allem die Tonsillen und die Nasenhöhle, sowie der Intestinal- und Genitaltrakt. Diese klinisch inapparente Kolonisation mit S. suis ist allgemein beim Haus- und Wildschwein vorzufinden, wobei nur wenige Stämme hohe Virulenz besitzen. Bei Ferkeln kann es jedoch verstärkt zum Auftreten von invasiven Infektionen kommen, die zu schweren Erkrankungen wie Meningitis, Septikämie, Arthritis, Endokarditis, Serositis oder Bronchopneumonien führen können. Die erhöhte Anfälligkeit für invasive Infektionen bei Ferkeln steht vor allem mit dem Abfall maternaler Antikörperspiegel im Zusammenhang, also während der sogenannten immunologische Lücke.  

Aufgrund der engen Projekt-bezogenen Vernetzung mit dem Institut für Bakteriologie und Mykologie ist es möglich, immunologische Analysen von immunisierten oder experimentell mit S. suis-infizierten Schweinen durchzuführen. Ein Fokus der Arbeiten liegt in der Methodenetablierung zum Nachweis von Antigen-spezifischen Lymphozyten im Schwein. Diese Nachweismethoden sind bereits in Maus und Mensch etabliert und sollen auf das Schwein übertragen werden. So ist es uns gelungen Antigen-spezifische T-Helferzellen in PBMCs immunisierter Schweine nachzuweisen (1).

Des Weiteren steht im Interesse, wie genau die Immunantwort auf S. suis von Zellen des angeborenen Immunsystems im Schwein aussieht, um Fragen nachzugehen, in welcher Form die adaptive Immunantwort durch Kontakt mit S. suis moduliert wird. Zudem werden in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Bakteriologie und Mykologie Mechanismen untersucht, die für das Abtöten im Blut von Bedeutung sind (2).

Die nähere Charakterisierung der Immunmechanismen kann dazu beitragen, wirksame Impfstoffe und Impfstrategien gegen diesen bakteriellen Erreger zu entwickeln.

Weitere Informationen finden sich auf der Forschungsseite des Instituts für Bakteriologie und Mykologie.

Bewilligte Projekte und Stipendien:

Publikationen:

(1) Ebner, F, Front Immunol. 2017 May 17;8:565.
(2) Rungelrath, V, Virulence. 2018;9(1):1314-1337
(3) Weiße C, Vet Res. 2021 Aug 25;52(1):112.

Kooperationen:

Beteiligte Personen:

PD Dr. Uwe Müller
Anne-Marie Seidel

Ehemalige:

Dr. Nicole Schütze
Florian Hohnstein
Silke Lehnert

Das könnte sie auch interessieren

Forschung rund ums Thema Kryptokokkose

mehr erfahren

Forschung rund ums Thema T-Zellen des Hundes

mehr erfahren

Publikationen des Instituts für Immunologie

mehr erfahren

Promotionenen, Habilitationen und mehr

mehr erfahren

Geräte des Instituts

mehr erfahren

Core Unit Durchflusszytometrie

mehr erfahren

Forschung am Pferd

mehr erfahren